Der Titel zu diesen Blogbeitrag wurde von mir bewußt provokant gewählt. Und ich freue mich über Kommentare. Es geht um Folgendes:
Mein Distributor hat mich darüber informiert, dass er das Buch „Sklave zweier Herrinnen“ aus der Auslieferung genommen hat. Das bedeutet, dass das Buch z.Zt. nicht downloadbar ist. Wer bereits ein Exemplar heruntergeladen hat, hat das Buch natürlich gekauft und kann es auch erneut über seinen Account downloaden.
Aber warum ist es nicht lieferbar?
Mein Distributor ist der Meinung, dass es sich um „nicht einvernehmliche sexuelle Handlungen“ handelt. Oh weh, welch böse Worte. Zunächst weise ich diesen Vorwurf erst einmal weit von mir (logisch). In erster Linie denke ich dabei an Dinge, wie Vergewaltigung oder Handlungen die unter Waffengewalt erfolgen. Aber nichts dergleichen passiert in meiner Geschichte.
Zum Einen wird bereits am Anfang des Buches klargestellt, dass alle beschriebenen Handlungen in gegenseitigem Einverständnis zwischen Erwachsenen erfolgen.
BDSM sollte natürlich immer SSC (Safe, Sane & Consensual auf deutsch: sicher, vernünftig und einvernehmlich) sein. Ich denke das steht außer Frage. Sind Fantasien immer SSC? Nein sowohl beim dominaten/sadistischen Part, als auch bei dem devoten/masochistischen Part sind Fantasien nicht immer SSC. Deshalb sind es ja Fantasien.
Und auf den konkreten Fall bezogen: Ist es glaubhaft, dass ein sportlicher Mann nicht aus einer Wohnung fliehen kann, wenn er das Spiel nicht fortführen möchte, obwohl die Frau, die ihn dominiert und quält, ihm körperlich unterlegen ist? In der Regel nicht. Und er bleibt in der Wohnung (ohne Waffengewalt), das sollte doch Zustimmung genug sein.
Die Einvernehmlichkeit der Handlungen wird hier in Frage gestellt. Mal ganz davon abgesehen, dass BDSM durch die Aussage des Distributors auf reinen Sex heruntergebrochen wird, gibt es mehrere Definitionen der Einvernehmlichkeit. So kann auch Einvernehmlichkeit darüber herrschen, dass nicht jede einzelne Handlung des dominaten Parts die Zustimmung des devoten Parts benötigt. Es herrscht dann Einvernehmlichkeit darüber, dass die Grenzen überschritten werden. Auch das kann von beiden gewünscht sein. Natürlich ist das kein Freibrief für den dominanten Part grundsätzliche Grenzen zu überschreiten, aber eben innerhalb eines gewissem Rahmens schon. Und genau darüber herrscht Einvernehmlichkeit (z.B. Stichwort Metakonsens). Natürlich ist das nicht jedermans Sache und da müssen die zwei zusammengefunden haben, bei denen das möglich ist. Aber SM ist eben nicht (nur) “ 50 Shades of Grey“, das ist nur ein Anfang, SM ist noch viel mehr.
Das, was ich dem Buch erzähle passiert alles im Metakonsens und die grundsätzliche Zustimmung geht meines (und auch nach Meinung der Testleser) Erachtens aus dem Text hervor. Natürlich nur für jemand, der auch der Thematik BDSM offen gegenüber steht. Und für diesen Personenkreis ist das, was in der Geschichte passiert durchaus authentisch auch wenn es Fiktion ist.
Aber mir bleibt nichts anderes übrig, als die entsprechenden Stellen so umzuschreiben, dass die Einvernehmlichkeit der Handlungen deutlicher wird, selbst wenn ich das für überflüssig halte. Ich habe die Überarbeitung bereits begonnen und hoffe, dass das Buch dann in ein bis zwei Wochen endlich lieferbar sein wird.